Samstag, 15. September 2012

Kerja - Arbeit

Moinsen aus Bogor!
Früher als erwartet also der nächste Eintrag, ich war gestern doch schon das erste Mal bei meiner neuen Arbeitsstelle: Yayasan Cipta Mandiri (YCM - findet man im Übrigen auch bei facebook ;) ) und ich bin absolut begeistert.
Tina, eine Freiwillige aus dem Süden von Deutschland (hab schon wieder vergessen wie das Kaff hieß), die ebenfalls bei YCM arbeiten wird und ich wurden morgens beide abgeholt, Tina dabei auf dem ordentlichen Weg - mit öffentlichen Verkehrsmitteln während ich mich hinten auf ein kleines Motorcycle setzen durfte - meine neue Lieblingsart von A nach B zu kommen, bringt unheimlich viel Spaß auch wenn man den "Short Cut" nimmt, heißt durch die kleinsten und kaputtesten Gassen um dem traffic jam aus dem Weg zu gehen. Es ist aber einfach viel schneller als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto, weil man sich überall durchschlängeln kann.
YCM backyard

YCM Backyard
Bei YCM hatten wir gleich zwei Vorstellungsrunden, eine vormittags, weil dort hauptsächlich die älteren Schüler anwesend sind und eine nachmittags, für die jüngeren. Neben dem üblichen Vorstellungsquatsch, wurden auch zwei Filme gezeigt (cultureshock und save the water), wir mussten eine Art Wettkampf bestreiten, der zu sehr viel Ketchup in meinem Gesicht und auf meinen Füßen geführt hat und es gab eine kleine Modenschau, bei der sich unsere männlichen Kollegen in Frauenkleider (von den Leuten von YCM selbst genäht) geschmissen haben. Insgesamt wars ziemlich witzig und die Atmosphäre ist einfach großartig.
Dazwischen haben uns unterschiedlichste Leute erklärt, was uns erwartet und was das Prinzip von YCM ist. Zum einen war da Ibu Putu (Ibu heißt eigentlich Mutter, wird aber wie das deutsche Frau verwendet), die gemeinsam mit Ibu Gesine (einer Deutschen, die mittlerweile in Indonesien lebt (aber nicht in Bogor)) das Projekt aufgebaut hat, dann noch unsere zukünftigen Kollegen, alle ziemlich jung (zwischen 20 und 30), die größtenteils selbst mal Schüler bei YCM waren und zuletzt Ima, eine australische Freiwillige, die bereits seit gut 10 Monaten dabei ist.
Den Schülern wird so ziemlich alles beigebracht, damit sie eine bessere Zukunftschance haben, sie kommen fast alle aus ziemlich armen und häufig auch großen Familien. Es gibt also Englisch-, Mathe- und Computer-Unterricht, dazu kommen aber noch Sachen wie Musik, Sport (dazu später mehr), Nähen, Fotografie und Film (wofür Ima zuständig ist) und was den Tutoren halt noch so einfällt.
Sewing-Class
Wie genau der Unterricht abläuft erfahre ich aber erst nächste Woche.
Ebenfalls in der Mittagspause gabs die erste Dienstbesprechung, wobei eine grandios entspannte und fröhliche Atmosphäre geherrscht hat, die Leute hier sind einfach super gut drauf. Und Ende September haben wir auch bereits einen kleinen Dienstausflug (gibts wohl alle paar Monate), wobei wir für ein Wochenende an einen Strand fahren werden.
Nach Hause gebracht wurde ich von zwei meiner Kollegen, diesmal auch per Bus und Angkot - was eine Art Kleinbus ist, der seine Route hat, aber keine speziellen Haltestellen, so das man einfach Bescheid sagt, wenn man raus möchte.
Nebenbei haben sie mich und Tina auch noch eingeladen heute (also Samstag) mit zu einem Footballspiel zu kommen, was außerhalb von Bogor stattfinden sollte (Cibubur). Nachdem ich meine Gasteltern gefragt habe ob das in Ordnung ist, bin ich also heute morgen direkt wieder los zu YCM, diesmal alleine. Und wie ihr mich kennt bin ich auch prompt an der falschen Stelle aus dem Angkot ausgestiegen und habe mich durchgefragt (zum Glück weiß ich was "wo ist" auf Indonesisch bedeutet ;) ) und bin tatsächlich angekommen. Ich hatte aber 1 1/2 Stunden eingeplant für die Strecke, weil ich dachte es wäre sicherer, aber der Verkehr war einigermaßen gut, also hatte ich locker Zeit und bin tatsächlich auch noch viel zu früh da gewesen.
Wir sind dann mit einem gemieteten Bus nach Cibubur gefahren, ich glaube wir waren um die 20-25 Leute. Die meisten Jungs haben dann gegen unterschiedlichste Mannschaften aus den anderen größeren Städten gespielt, während wir anderen am Rand saßen und zu geguckt haben, durch den Wald spaziert sind oder uns ans Essen gemacht haben. Hier gibt es solch Essensstände/wagen, ich muss den richtigen Namen rausfinden, die halt alles mögliche verkaufen. Heute gabs also erst Fleischbällchen, mit allerhand anderem Zeugs und später Melone & Papaya in Kokosnussmilch mit Eis und ja, es schmeckt so gut wie es sich anhört. Die Früchte hier sind einfach der Hammer.

Football
Nachmittags sind wir dann irgendwann wieder zurück, alle, egal ob wir Football gespielt haben oder nicht, ziemlich müde und geschafft, das Wetter da hat selbst die anderen total fertig gemacht.
Mittlerweile bin auch auch ziemlich froh, dass es hier üblich ist zweimal am Tag zu duschen, reinste Wasserverschwendung, aber sau gut. ;)
Naja, allgemein bin ich bisher begeistert von meiner Arbeit und mit meiner Gastfamilie gehts auch bergauf, heute Abend war ich zum Beispiel mit meinem Gastbruder Bima ein wenig in der Stadt unterwegs, wieder mal etwas Essen (unfassbar lecker, gebratenes Weißbrot mit allem möglichem superguten Sachen drauf) und ein bisschen Sightseeing, er hat mir halt gezeigt wo man hingehen kann und mir ein paar seiner Freunde hier vorgestellt. Scheinbar kommt er fast jedes Wochenende nach Bogor. Ah und mein erstes indonesisches Bier durfte ich auch geniessen, schmeckt natürlich nicht so gut wie unser deutsches, aber doch recht lecker. Nur kommt man sich wieder ein bisschen wie 15 vor - bloß nichts den Eltern erzählen. ;) Und ich bekomme derzeit reichlich Reggae zu hören, von den Standartsachen, bis zu irgendwelchen indonesischen Musikern. Sehr geil.
Und mein Indonesisch macht auch (sehr kleine) Fortschritte. :)

Mal sehen wann ich das nächste Mal berichte, ihr kennt mich ja..  ;)

Britta

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